Liebe Abonnent*innen des EduCare-Newsletters,
EduCare steht dafür ein, dass jedes Kind in Österreich die Möglichkeit hat eine elementare Bildungseinrichtung zu besuchen und in dieser bestmögliche Anregung und Begleitung seiner Entwicklungs- und Bildungsprozesse erfährt. Aufgrund fehlender Ressourcen sind wir von diesem Ziel jedoch noch weit entfernt.
Vergangene Woche fanden die Betriebsversammlungen der privaten und öffentlichen Kindergärten in Wien statt. Auch in der Steiermark formierten sich der steirische Berufsverband für Elementarpädagogik und die Initiativen #kinderbrauchenprofis sowie Initiative für elementare Bildung (IfeB) zu eine Bewegung unten dem Titel "Kinderbildungsgipfel -jetzt!"
Diese aktuellen Ereignisse verdeutlichen abermals, wie dringlich die Verbesserung der Rahmenbedingungen in elementaren Bildungseinrichtungen sind. Alle Kinder in Österreich – unabhängig von Behinderung, Geschlecht, sozialer, kultureller, religiöser oder regionaler Herkunft, müssen professionelle Bildungsangebote erhalten. Es braucht die Ressourcen um Ausdrucksformen von Kindern, aufmerksam wahrzunehmen und diese feinfühlig beantworten.
Aus diesem Anlass haben wir Stimmen aus der elementarpädagogischen Community zum Thema "Warum brauchen Kinder andere Rahmenbedingungen? Und welche Rahmenbedingungen braucht es in elementaren Bildungseinrichtungen?" gesammelt.
Wir wünschen Ihnen eine interessante und aufschlussreiche Lektüre dieses EduCare-Sondernewsletter!
www.edu-care.at
|
|
Warum brauchen Kinder bessere Rahmenbedingungen in elementaren Bildungseinrichtungen?
|
|
"Die Anforderungen an die Kinder sind in den letzten Jahren durch eine veränderte Umwelt enorm gestiegen. Um eine stabile Basis für die weitere Bildungslaufbahn der Kinder zu legen braucht es in der Elementarpädagogik genügend Personal (besserer Fachkraft Kind Schlüssel), Zeit (gesetzlich verankerte und ausreichende Vorbereitungszeit) und ausreichend Ressourcen in allen Bereichen."
Karin Pfleger-Pundy, Leitung Kindergarten Altmannsdorf, KIWI
|
|
"Wir haben heute ein sehr umfangreiches und fundiertes Wissen darüber, was es für eine gesunde Entwicklung und frühe Bildung für alle braucht. Elementaren Bildungseinrichtungen kommt damit eine große Verantwortung zu, die auch mit veränderten Erwartungen und Anforderungen einhergeht. Auf der anderen Seite dieser Waage haben wir Ressourcen und Rahmenbedingungen, die nicht annähernd im entsprechenden Ausmaß mitgewachsen sind. Unser Bildungs- und Betreuungssystem für die Jüngsten unserer Gesellschaft ist daher vollkommen aus der Balance - das spüren die Kinder, die Eltern und die elementarpädagogischen Fachkräfte. Dringend müssen wir hier als Gesellschaft mehr Ressourcen in die Waagschale werfen, denn sonst droht das System zu kippen - mit negativen Folgen für das Wohlergehen und die Bildungschancen aller Kinder."
Elisabeth Nuart, Studiengangsleitung Bachelorstudium Elementarpädagogik, PH Kärnten und Vorstandsvorsitzende der Berufsgruppe der elementaren Bildungseinrichtungen Kärntens
|
|
"Um nachhaltige Bildungserfahrungen zu sammeln, brauchen Kinder Pädagog*innen und Asistent*innen, die sie behutsam unterstützen, ihren Interessen mit Neugierde begegnen und sich vor allem Zeit nehmen (können), für die Begleitung der kindlichen Lernwege. Aufgrund des aktuellen Fachkraft-Kind-Schlüssels ist diese Begleitung oft nicht mehr in der Qualität möglich, die für die Kinder das Beste wäre. Die dringend notwendige Anpassung des Fachkraft-Kind-Schlüssels wäre daher eine wichtige Voraussetzung für qualitative Arbeit in der Elementarpädagogik.“
Mag.a Gabriele Augustin, Fachberaterin, St. Nikolausstiftung
|
|
"Kinder in Kindergarten und Hort brauchen Pädagog:innen, die angemessen an ihrer äußerst hochwertigen und anspruchsvollen Tätigkeit als Dienstleister:innen honoriert werden. Kindergartenpädagog*innen können von einem Lehrer:innen-Gehalt derzeit nur träumen. Bei einer Vollzeitanstellung verdient eine Kindergartenpädagog*in derzeit 2.500 Euro brutto in Wien, was einem Nettoeinkommen von 1.770 Euro entspricht. Dies entspricht nicht der Besoldung einer gleichwertig ausgebildeten Pädagog*in in der Grundschule. Der Wert einer beruflichen Tätigkeit zeigt sich aber AUCH in der finanziellen Abgeltung! Hier gehören die Rahmenbedingungen definitiv angepasst, damit der Personalmangel endlich behoben werden kann."
Kerstin Barwa, Leiterin evangelisches Tagesheim Karlsplatz, Diakonie Bildung
|
|
"Um die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen Institution und Familien besser unterstützen zu können, wird die Ausweitung der Vorbereitungszeit benötigt. Denn somit bekommen Pädagog*innen mehr Zeit für Gespräche und wertvolle Möglichkeiten zur Unterstützung der Familie. In Folge dessen können Beziehungen gefestigt werden, welche dem Kind eine freudvolle Weiterentwicklung ermöglichen."
Natalie Bierbaumer, Elementarpädagogin
|
|
„Im Kindergarten spiegelt sich die Gesellschaft wider und daher braucht es entsprechende Ressourcen, um adäquat auf die Lebensbedingungen der Kinder reagieren zu können. Denn alle Kinder haben ein Recht auf einen Ort, in dem sie sich sicher und gut entwickeln können. Sie haben das Recht, von Erwachsenen begleitet zu werden, die für die vielfältigen Aufgaben und Anforderungen passende Rahmenbedingungen vorfinden. Und Kinder brauchen – egal in welchem Ort in Österreich sie geboren sind – eine Institution, in der professionell ausgebildete Personen auf die Bedürfnisse eingehen und sie in ihrer Entwicklung begleiten und fördern.“
Mag. Elmar Walter, Geschäftsführer St. Nikolausstiftung
|
|
"Der Kindergarten ist seit vielen Jahren eine Bildungseinrichtung. Jedes Kind hat das Recht auf Bildung und individuelle Begleitung in den einzelnen Lernphasen. Im Kindergarten ist vor allem die Anzahl an Pädagog*innen und Assistent*innen pro Gruppe besonders wichtig, um die Kinder in allen Bereichen zu unterstützen und zu fördern. Dafür ist es unbedingt notwendig, dass die Kinderanzahl in den Gruppen reduziert wird, multiprofessionelle Teams in den Gruppen arbeiten und es ein bundesweit einheitliches Bildungsrahmengesetz gibt."
Alexandra Binder, Leiterin im Kindergarten Alma Seidler Weg, KIWI
|
|
„Die Lage für Kindern mit Beeinträchtigung hat sich seit der Corona-Pandemie noch mehr zugespitzt. Es war davor schon schwierig, dass Kinder mit Beeinträchtigung einen Platz im städtischen Kindergarten oder im privaten Bereich bei Tageseltern in Kindergruppen und in Kindergärten erhalten. Viele Kinder mit Beeinträchtigung erhalten keinen Platz oder können den Kindergarten lediglich für ein Jahr – vor Schuleintritt – besuchen. Die Teilhabe in inklusiven elementaren Bildungseinrichtungen ist für Kinder mit Beeinträchtigung massiv erschwert und sie finden nicht die gleichen Bildungsmöglichkeiten wie Kinder ohne Beeinträchtigung vor. Das ist eine massive Ungleichbehandlung. Es braucht: Einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz, für Kinder mit Behinderungen ist dieser inklusiv und barrierefrei ausgestattet; kleine Gruppen; einen angemessenen Pädagog*innen-Kind-Schlüssel, bedarfsgerechte Ressourcenbereitstellung für inklusive elementarpädagogische Bildungseinrichtungen, Bereitstellung von individuellen Unterstützungsmaßnahmen wie z.B. Assistenz, Gebärdensprachdolmetsch, etc.“
Mag.a Petra Pinetz, Leiterin der Beratungsstelle für (Vor-) Schulische Integration, Integration wien
|
|
"Die Bedeutung einer qualitätsvollen Elementarpädagogik für die soziale und emotionale Entwicklung von Kindern kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Gut ausgebildete Fachkräfte leisten in einer gelingenden Bildungspartnerschaft mit Kindern und Eltern langfristig einen wichtigen Beitrag zu einer offenen und inklusiven demokratischen Gesellschaft. Voraussetzung dafür ist eine Atmosphäre der Entschleunigung und Achtsamkeit, in der intensiv auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes eingegangen werden kann – und nicht zuletzt darauf ist eine Verbesserung der Rahmenbedingungen gemünzt. In einer solchen Umgebung können auch verborgene Potenziale gefördert werden.“
Mag.a Gudrun Kern, pädagogische Leitung, und Thomas-Peter Gerold-Siegl, MBA, wirtschaftliche Leitung KIWI
|
|
"Aus meiner Sicht sind Rahmenbedingungen in der Betreuung von Kindern in ihrer Entwicklung wichtig, die Individualität, Raum zur Entfaltung und Menschen ermöglichen, Kinder in einer wertschätzenden und gewaltfreien Umgebung begleiten zu können. Vielfältigkeit, Kreativität und "anders Sein zu dürfen" sind hierbei wichtige Bausteine der Entwicklung und benötigen die erforderlichen Unterstützungen innerhalb unserer Gesellschaft."
Andrea Fleischhacker, Leiterin Hort Lutherschule, Diakonie Bildung
|
|
"Laut der UN-Kinderrechtskonvention, die auch Österreich ratifizierte, hat jedes Kind ein Recht auf Gleichbehandlung und ein Recht auf Entwicklung und Bildung. Diesem Recht wird nicht im benötigtem Ausmaß nach gekommen, es fehlen ausreichend Kindergartenplätze für Kinder mit Entwicklungsverzögerung und / oder Behinderung in Wien. Die Teilhabe an der Gesellschaft soll allen Kindern ermöglicht werden, ein Schritt dazu ist der Besuch einer elementaren Bildungseinrichtung, mit bedarfsgerechten Rahmenbedingungen wie genügend Kindergartenpädagog*innen, mobile Kinderkrankenschwestern etc., um nicht nur eine Stunde täglich in den Kindergarten gehen zu dürfen.Darüber hinaus ermöglicht es dadurch den Eltern eine Teilhabe an der Gesellschaft, indem sie einer Berufstätigkeit nachgehen können."
Mag.a Elisabeth Sauerzopf, Bereichsleitung Mobile Frühförderung, Wiener Sozialdienste Förderung & Begleitung GmbH
|
|
„Kinder benötigen aufmerksame und feinfühlige Erwachsene, die ihre Entwicklung wachsam beobachten und bedacht unterstützen. Jedes einzelne Kind sollte ein Anrecht auf solch einen achtsamen Blick und eine helfende Hand haben. Es muss uns alle alarmieren, wenn dies aufgrund mangelhafter Rahmenbedingungen und eingeschränkter Ressourcen nicht mehr möglich ist.“
Mag.a Irene Hirsch, Bereichsleitung Mobile Dienste, St. Nikolausstiftung
|
|
"Kinder brauchen, neben allen im Bundesrahmenplan angeführten Richtlinien und Möglichkeiten, professionell ausgebildete Pädagoginnen, die Zeit, Geduld, die nötige Ruhe und Zufriedenheit haben, auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen. Das heißt: 2 Pädagoginnen pro Gruppe, Gruppengröße von max. 15 Kindern, höhere Entlohnung - entsprechend den Volksschullehrer*innen, arbeitsmedizinische Unterstützung - Gehörschutz, u. ä."
Martina Lienerbrünn, Praxiskindergartenpädagogin und Lehrerin, BAfEP Linz
|
|
"Für die Kinderfreunde steht das Kind seit 113 Jahre im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit. Der Kindergarten ist Bildungsort, Begegnungsort, Lebensort und Arbeitsort und unser Anspruch als Trägerorganisation ist die Erfüllung der höchsten Qualitätskriterien für elementare Bildung. Kinder individuell und mit viel Herz zu begleiten braucht Ressourcen und entsprechende Rahmenbedingungen. Um diese an die moderne und zeitgemäße Pädagogik anzupassen, brauchen wir eindeutig #mehrknoedel. Dafür setzen wir uns mit den Pädagog*innen und Assistent*innen ein."
Alexandra Fischer, Pädagogische Geschäftsführerin, Wiener Kinderfreunde
|
|
„Für Wachsen und Entwicklung brauchen Kinder Bezugspersonen, die für eine sichere und haltende Beziehung zur Verfügung stehen. Bezugspersonen, welche die Gefühle, Bedürfnisse und Anliegen der Kinder wahrnehmen und anschließend in passender Art und Weise darauf reagieren. Damit der/die Pädagog*in zu so einer Bezugsperson werden kann, braucht es Zeit und Aufmerksamkeit und daher dringend einen angemessenen Fachkraft-Kind-Schlüssel!“
Evelyn Sailer, BA, Fachberaterin St. Nikolausstiftung
|
|
"Elementare Bildungseinrichtungen sind die erste Stufe der Bildungsbiographie des Kindes. Gerade deshalb brauchen Kinder in dieser Altersgruppe die "besten Voraussetzung". Pädagog*nnen können ihren Bildungsauftrag langfristig nur gerecht werden und auf individuelle Bedürfnisse, Begabungen und Interessen der Kinder adäquat eingehen, wenn ein optimaler Rahmen gegeben sind. Die didaktischen Prinzipien der Individualisierung, Differenzierung, Lebensweltorientierung, Empowerment, Lernen mit allen Sinnen und Inklusion dürfen nicht nur Schlagworte bleiben, sondern müssen unter verbesserten Rahmenbedingungen umgesetzt werden und können so über die Kinder in der Gesamtgesellschaft Wirkung zeigen. Elementare Bildungseinrichtungen verdienen und brauchen gesellschaftspolitisch mehr Aufmerksamkeit und Investition."
Mag.a Bettina Wachter, Schulleiterin, BAfEP 10
|
|
"Gemeinsam mit den Kinderfreunden Wien, St. Nikolausstiftung und Kinder in Wien setzen wir uns als Träger:inneninitiative für bessere Rahmenbedingungen für Kindergärten und Horte in Wien ein und appellieren an die politisch Verantwortlichen endlich die längst notwendigen Investitionen zu setzen. Wir brauchen unter anderem einen Stufenplan für kleinere Gruppen, mehr Pädagog:innen, eine nachhaltige Ausbildungsoffensive und mehr Zeit für die pädagogische Arbeit mit Kindern und Eltern."
Dr.in Nadja Madlener, Geschäftsführerin Diakonie Bildung
|
|
"Seit bald 20 Jahren kämpft Lobby4kids Seite an Seite mit einigen anderen ExpertInnen um Gleichbehandlung für Kinder mit Behinderungen und / oder chronischen Erkrankungen. Speziell im Kindergarten ist man von dieser noch immer weit entfernt. Es gibt nach wie vor keinen Rechtsanspruch auf einen Platz, die sehr oft alleinerziehenden Mütter müssen täglich zittern, dass er nicht wieder verloren geht, so vorhanden. Der Beruf muss attraktiver gemacht und besser bezahlt werden, außerdem muss die Elementarpädagogik mit mehr finanziellen und personalen Ressourcen ausgestattet werden. Schließlich ist eine langfristige Änderung der Haltung gegenüber betroffenen Kindern unabdingbar!"
Dr.in Irene Promussas, Obfrau der Lobby4kids - Kinderlobby
|
|
Obwohl die extreme Benachteiligung von Kindern mit Entwicklungsproblemen und Behinderungen bei der Platzvergabe in städtischen und privaten Kindergärten seit vielen Jahren besteht und auch an die politisch Verantwortlichen herangebracht wurde und wird, ist es bis dato nicht gelungen, für die betroffenen Kinder und deren Familien eine Situation der Gleichbehandlung zu erreichen. Ich möchte in diesem Zusammenhang besonders auf den dadurch hervorgerufenen zusätzlichen emotionalen Stress und Leidensdruck der Kinder und deren Eltern hinweisen, die nicht gewährten Bildungs- und Entwicklungschancen sowie auf die wirtschaftliche Not – keine Rückkehr auf den Arbeitsplatz, Abmeldung beim AMS, Kürzungen bei der Sozialhilfe!“
Robert Reischitz, Sozialarbeiter, Wiener Sozialdienste Förderung und Begleitung GmbH, Zentrum für Entwicklungsförderung
|
|
"Kinder brauchen stabile, verlässliche Beziehungen: feinfühlige Pädagog*innen, die Signale der Kinder wahrnehmen, richtig interpretieren und adäquat reagieren; sie brauchen eine freundliche, gut strukturierte und anregende Umgebung, die Möglichkeiten für Selbstwirksamkeitserfahrungen bietet, in der sie gefordert und gefördert werden. Sie brauchen Unterstützung bei der Selbstregulation und soziale Modelle, die angemessenes Bewältigungsverhalten in Krisensituationen bieten …
Dafür braucht es bestens ausgebildete und gut bezahlte Pädagog*innen, die Raum, Zeit und Möglichkeit zur Planung, Reflexion, Supervision, zur Teamarbeit und zur Weiterbildung haben – und es braucht Kindergruppen, mit maximal 18 Kindern im Alter von 4-6 Jahren – für jüngere Kinder entsprechend geringere Kinderzahlen. Und das rechnet sich für die Kinder, die Pädagoginnen und für die Gesellschaft! "
Mag.a Marisa Krenn-Wache, M.A., Schulleiterin, BAfEP Kärnten
|
|
"Damit Kinder an das Gute im Menschen glauben, brauchen Kinder nicht nur Zeit, Liebe, Geborgenheit, Verständnis, Achtsamkeit, Respekt und Herzensbildung, sondern auch Erwachsene, die für sie da sind. Für die Zukunft eines jeden Kindes sind emotionale und soziale Fähigkeiten entscheidender als kognitive. Um das alles unseren Kindern zu ermöglichen, braucht es wesentlich kleinere Gruppen in unseren Kindergärten, mehr Personal und vor allem genug Zeit, um auf jedes Kind individuell eingehen zu können, denn herzliche Begegnungen stärken Kinder."
Daniel Teleaga, Pädagogische Fachberatung, Diakonie Bildung
|
|
"Kinder brauchen in erster Linie pädagogische Fachkräfte als Bezugspersonen, die sie in ihren Bildungs- und Entwicklungsprozessen professionell begleiten können und eine echte Chance haben, für Eltern als fachkundige Ansprechpersonen auf Augenhöhe zur Verfügung zu stehen. Dafür ist eine Gleichstellung ALLER im Bildungsbereich tätigen Fachkräfte in Bezug auf Ausbildungsniveau, gruppenarbeitsfreie Dienstzeit und Einkommen unerlässlich. Im Elementarbereich ist zusätzlich eine Senkung des Personal-Kind-Schlüssels einzuführen, um diese jungen Kinder beim Aufbau ihrer Alltagskompetenz unterstützen zu können.
Vor allem aber ist echter, aufrichtiger politischer Wille zur Veränderung gefragt.
Es genügt einfach nicht, zusätzliches Personal in Schnellsiedekursen auszubilden, das dann doch nicht in den Beruf geht/im Beruf bleibt, weil es anderswo bessere Rahmenbedingungen gibt (z.B. in der Primarstufe)."
Judith Sinnhuber, BA, Praxiskindergartenpädagogin, BAfEP Linz
|
|
„Eltern von Kindern mit Behinderungen haben nur wenig Chancen einen Beruf nachzugehen. Dies liegt vor allem daran, dass es viel zu wenige inklusive Kindergartenplätze gibt und Eltern nach wie vor Bittsteller sind, um einen Platz zu erhalten. Für die Zukunft unserer Kinder und deren beste Bildung – so früh wie möglich – muss uns auch der Einsatz bestmöglicher Rahmenbedingungen wert sein.“
Dr.in Christina Meierschitz, Recht und Sozialpolitik, Österreichischer Behindertenrat
|
|
"Ich bin überzeugt, dass Elementarpädagoginnen täglich zugewandt und mit vollem Engagement das soziale und kognitive Lernen junger Kinder begleiten. Auf notwendige Verbesserungen der Rahmenbedingungen wartet die Berufsgruppe schon zu lange. Zu wissen, wie viele Chancen und Möglichkeiten zur Begleitung der Entwicklung der Kinder dadurch ungenutzt bleiben, ist frustrierend für die Kolleg:innen und ein Hauptfaktor für das Verlassen des Berufsfeldes. Schlechte Rahmenbedingungen erschweren die Bildungsarbeit im Kindergarten und tragen maßgeblich zum schlechten Image des Berufsfelder bei. Eine Verbesserung geht nur mit zusätzlicher und dauerhafter Sicherstellung finanzieller Mitteln und einer klaren Zuständigkeit in der Bundesregierung."
Dagmar Petrovitsch, pädagogische Leitung Kindergarten und Hort, Diakonie Bildung
|
|
"Jeder Mensch braucht Gewissheit, auf der Welt willkommen zu sein! Dieser Eindruck entsteht, wenn es Personen gibt, die sich einem liebevoll zuwenden, gesendete Signale wahrnehmen, responsiv handeln und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten vermitteln. Der Kindergarten bietet als erste Bildungseinrichtung im Leben der Kinder die Voraussetzungen, um jedem Kind in Österreich diese elementaren, stärkenden Erfahrungen zuteilwerden zu lassen. Damit dies tatsächlich gelingen kann, werden jedoch sehr gut ausgebildete Fachkräfte benötigt, denen ausreichend Zeitressourcen zur Verfügung stehen, um sich jeweils einer kleineren Anzahl an Kindern zu widmen! Aufmerksamkeit, Feinfühligkeit, Zuwendung … – all dies wird leider nicht mehr, wenn es durch 25 geteilt werden muss."
Theresa Hauck, Bildungswissenschaftlerin & Inklusive Elementarpädagogin, St. Nikolausstiftung
|
|
Unterstützen Sie EduCare als Mitglied oder Supporter!
Educare setzt sich für Kinder in elementaren Bildungseinrichtungen und die Weiterentwicklung der Elementarpädagogik in Österreich ein. Dafür brauchen wir Unterstützung von Institutionen und Personen denen die Elementarpädagogik ebenfalls am Herzen liegt.
Klicken Sie auf unten stehende Punkte um mehr über die Arten der Mitgliedschaft zu erfahren.
|
|
|
|
|
|