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Liebe Leserinnen und Leser,
»haben Sie das aus einem Buch gelernt, oder haben Sie es selbst beobachtet?« – diese Frage stellte Maria Mitchell immer wieder ihren Studenten. Für die erste professionelle Astronomin in den USA war klar, dass eigene Beobachtungen nötig waren, um eine Sache auch wirklich zu verstehen. Folgerichtig reiste sie mit ihren Studenten auch mehrere tausend Kilometer, um eine totale Sonnenfinsternis mitzuerleben.
Vermutlich wäre Maria Mitchell begeistert gewesen, wie viele Menschen vor einer Woche versucht haben, die totale Mondfinsternis zu beobachten. Ob ihr auch die Berichterstattung im Vorfeld gefallen hätte, wage ich zu bezweifeln. Daniel Fischer hat gleich noch mehr zu dem Thema. Zweifellos aber war die Finsternis eine hervorragende Gelegenheit, um auch Kinder und Jugendliche, Jungen und Mädchen, für Astronomie und Naturwissenschaft zu interessieren.
Maria Mitchell hatte das Glück, in einem Elternhaus aufzuwachsen, das ihre Begeisterung für die Astronomie unterstützte. Ihr Vater war Lehrer und selbst Amateurastronom. An seinem Observatorium entdeckte Mitchell den Kometen C/1847 T1, der bald auch »Miss Mitchell's Comet« genannt wurde und sie berühmt machte. Maria Mitchell setzte sich ihr Leben lang für die Rechte von Frauen auch in den Naturwissenschaften ein. Sie wurde übrigens am 1. August 1818 geboren, vor fast genau 200 Jahren – sie bleibt bis heute Inspiration. |
Ich wünsche Ihnen interessante Beobachtungsnächte und viel Spaß beim Lesen dieses Newsletters.

Dr. Stefan Deiters
Chefredakteur
Abenteuer Astronomie |
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Fischer am Freitag
Licht und Schatten bei der gefeierten Mondfinsternis
Es besteht kein Zweifel: Die totale Mondfinsternis in der Abenddämmerung des 27. Juli ist das größte astronomische Ereignis im deutschsprachigen Raum seit der Sonnenfinsternis 1999 geworden und hat zumindest in ihrer öffentlichen Wirkung alle Finsternisse, Planetenerscheinungen und Meteorschauer seither in den Schatten gestellt. Die Besucherscharen bei öffentlichen Beobachtungen wurden in vielen Hundert oder gar Tausenden beziffert: rund 6000 bei einem Mond-Festival in Bochum und 3500 auf dem Drachenfels zum Beispiel, jeweils betreut auch von Abenteuer-Astronomie-Redakteuren, oder 2000 an der Volkssternwarte in Essen. Da war eine enorme Erwartungshaltung aufgebaut worden, und der ausnehmend warme Abend mit vielerorts klarem Himmel, der erdnah grelle Oppositions-Mars als exotische Zugabe und die für Sommerastronomie angenehm frühe Stunde hatten einfach einmalige Rahmenbedingungen geschaffen.
Doch genau der letztere Aspekt war auch ein gravierendes Problem, wie hier drei Wochen vor dem Ereignis nachdrücklich erläutert worden war: Es würde lange dauern, bis der total verfinstert aufgehende Mond ausreichende Höhe und die Dämmerung die nötige Tiefe erreichen würden. Diese zentrale Botschaft ging im anschwellenden Rummel komplett unter und wurde auch von manch gestandenem Astronomen vor dem Mikrofon nicht hinreichend betont. Übersehen wurden drei kritische Aspekte, und zwei sind eigentlich trivial: Es heißt Mondfinsternis, weil der Vollmond (um einen Faktor 10.000 oder so) finsterer wird – und nicht etwa zu einer strahlend roten Kugel mutiert, wie so manchem wohl durch den grassierenden »Blutmond«-Unsinn suggeriert wurde. Und wenn der Vollmond aufgeht, geht die Sonne unter, und der Himmel ist praktisch taghell. Trotzdem war selbst beim Bundesforschungsministerium zu lesen: »Heute Abend geht der Mond als rötlicher Ball am südöstlichen Horizont […] auf.« Nein, das würde er bestimmt nicht – und es hatte auch nichts mit vermeintlichem hartnäckigem Dunst zu tun, wie sich nachher manche (darunter ein großer Radiosender) das Ausbleiben eines blutroten Mondaufgangs erklären wollten.
Fehler Nr. 3 schließlich war subtiler, hat aber leider manchen frustriert nach Hause gehen lassen, bevor gegen 23:00 MEZ der bei weitem beste Teil der MoFi-Show kam. Der optische »Höhepunkt« einer fast zentralen totalen MoFi in der Abenddämmerung ist nämlich gerade dann nicht, wenn der Mond besonders trübe am tiefsten im Kernschatten steht, wobei es sogar noch weniger als die diesmal gemessenen -2 mag. Gesamthelligkeit hätten werden können. Sondern wenn er sich dem helleren Innenrand der Umbra nähert und kurz vor Totalitätsende als farbenfroher Ball von wieder -4 mag. strahlt: Das war jetzt sogar in nur 12° Höhe am Ende der bürgerlichen Dämmerung beeindruckend. Und das ist eine wichtige Lektion für die drei »deutschen« Mondfinsternisse der kommenden zehn Jahre, von denen keine hoch am Himmel stehen wird: 2019 und 2028 wird es demnach morgens bzw. abends locker klappen, aber 2025 am frühen Abend ist es (zu?) knapp. Richtig gut wird es jedenfalls erst wieder am 20. Dezember 2029 mit einer Totalität in 60° Höhe. |
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Daniel Fischer ist Redakteur bei Abenteuer Astronomie und unser Mann für wahrhaft astronomische Zahlen und Fakten. Sie können ihn befragen und sich mit ihm austauschen über redaktion@abenteuer-astronomie.de oder über unsere Facebook-Seite.
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