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Liebe Leserinnen und Leser,

der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst ist inzwischen seit rund zweieinhalb Monaten an Bord der Internationalen Raumstation ISS. Neben der Durchführung und der Überwachung von Experimenten zählen auch alltägliche Wartungs- und Reinigungsdienste zu den Aufgaben von Gerst und seinen Kollegen – so wurde unlängst ein Foto veröffentlicht, das Gerst beim »Hausputz« zeigt.
 
Außerdem stehen auch immer wieder Außenbordeinsätze auf dem Dienstplan der Astronauten: Am Mittwochabend fand beispielsweise der 212. »Weltraumspaziergang« statt, der zum Bau und zur Wartung der ISS durchgeführt wurde. Er dauerte über 7,5 Stunden. Insgesamt haben Astronauten und Kosmonauten bislang 1327 Stunden und 15 Minuten zu diesem Zweck im All verbracht.
 
Solche Außenbordeinsätze sind alles andere als »Spaziergänge«. Jeder Handgriff muss sitzen und wird im Vorfeld sorgfältig trainiert. Das vergisst man schnell, wenn man im Internet verfolgt, wie die Astronauten dabei schwerelos durchs All schweben. Jede Menge harte Arbeit und viel Geld haben dafür gesorgt, dass wir die ISS inzwischen als hellen Lichtpunkt am Nachthimmel entlangziehen sehen können. In rund zwei Wochen ist die Raumstation auch wieder von Deutschland aus zu beobachten. Was man mit der richtigen Ausrüstung dann alles erkennen kann, zeigt übrigens eindrucksvoll ein Artikel über ISS-Fotografie im aktuellen Heft von »Abenteuer Astronomie«.
Viel Freude beim Lesen und clier skies
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Dr. Stefan Deiters
Chefredakteur
Abenteuer Astronomie
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Fischer am Freitag

Kometen-Durchblick - selbst gemacht

Bis in deutsche Internetforen war in der zweiten Augustwoche die groteske Falschmeldung geschwappt, die da schon Wissenschaftsnachrichten-Seiten in den USA, Russland und China verseucht hatte: Da stände ein beeindruckender Komet am Himmel, so leuchtend grün strahlend, dass Astronomen ihn »Hulk« getauft hätten. Gemeint war der Mitte Juli noch vielversprechende C/2017 S3 (PANSTARRS), den freilich nach seinem zweiten Helligkeitsausbruch rasch alle Kraft verlassen hatte und der wie berechnet Anfang August mit nur 9. Größe und auch nicht mehr besonders grün im Glanz der Sonne verschwunden war (und auch nicht wieder auftauchen wird).
 
Da offenbar nicht eine Redaktion willens oder in der Lage war, den faktischen Gehalt der Meldung zu überprüfen und sie in die verdiente Mülltonne zu expedieren, hier mal das verblüffend einfache Rezept, wie jeder selbst in Minuten den aktuellen Zustand eines Kometen heraus finden und seine aktuelle und künftige Sichtbarkeit berechnen (lassen) kann: am Beispiel von Komet 21P/Giacobini-Zinner, der momentan tatsächlich bereits im Fernglas gut zu sehen ist. Die aktuelle Helligkeit besorge man sich in der Comet Observation Base (COBS), sei es gleich auf der Frontpage oder »Recent Observations« anklickend: »GZ«, der übrigens 1985 der erste von einer Raumsonde besuchte Komet war, hat demnach bereits 7. Größe erreicht.

Die weitere Sichtbarkeit lässt sich mit vielen Planetariumsprogrammen überprüfen – oder (wie es der Autor seit über 15 Jahren tut) mit dem Online-Rechner HORIZONS des JPL. Hier muss bei »Target Body« das Objekt (»21p« genügt, dann »default«), »Observer Location« der Standort und »Time Span« der Zeitraum (ab dem letzten Datum mit einer COBS-Meldung, mit der Zeit in 30-Minuten-Schritten) eingegeben werden. Bei »Table Settings« wählt man 4, 9, 23, 25, 29 aus, trägt bei »elevation cutoff« etwa 3 ein (unter 3° Höhe ist kaum je ein Komet zu sehen) und setzt ein Häkchen bei »skip daylight« – fertig!
Jetzt noch »Generate Ephemeris« geklickt, und rasend schnell erscheint eine – u.U. sehr – lange Tabelle, mit freundlichen Grüßen von der NASA.
 
Die Helligkeit T-mag ist bei Kometen leider meist (grob) falsch: Sie korrigiert man mittels der letzten COBS-Werte. Der Rest ist dagegen präzise: Die Zeit läuft in UTC (im Sommer 2, sonst 1 Stunde addieren), C, N und A sind die drei Dämmerungsphasen, ein „m“ zeigt den Mond über dem Horizont an (dessen Beleuchtungsgrad und Winkelabstand Illu% und T-O-M angeben) , Cnst ist das Sternbild, S-O-T die Elongation (der Kometen-Winkelabstand von der Sonne) – und Elev die Kometen-Höhe über dem Horizont. Giacobini-Zinner sollte also um den 11. September am hellsten sein und mondlos ab etwa 1 Uhr morgens mit 6. Größe im Fuhrmann immer höher steigen. Und am Himmel finden gelingt z.B. mit Heavens Above ganz fix: »Astronomie« / »Kometen« anklicken, den richtigen auswählen, und schon erscheinen gute Karten.
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Daniel Fischer ist Redakteur bei Abenteuer Astronomie und unser Mann für wahrhaft astronomische Zahlen und Fakten. Sie können ihn befragen und sich mit ihm austauschen über redaktion@abenteuer-astronomie.de oder über unsere Facebook-Seite.
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