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Liebe Leserinnen und Leser,

läuft alles nach Plan, wird in der kommenden Woche ein Raumfahrtthema die Nachrichten aus Wissenschaft und Forschung dominieren: der Start von Alexander Gerst zur Internationalen Raumstation ISS. Unser »AstroAlex« wird zum zweiten Mal zur Raumstation fliegen und diesmal – als erster Deutscher überhaupt – für rund drei Monate auch das Kommando auf der Station übernehmen. Gerst soll sich am kommenden Mittwoch um 13.12 Uhr MESZ in Begleitung von Roskosmos-Kommandant Sergej Prokopjew und NASA-Astronautin Serena Auñón-Chancellor von Baikonur aus in einer Sojus-Raumkapsel auf den Weg machen.

Das aktuelle Heft von »Abenteuer Astronomie« widmet sich umfassend dem Thema »bemannte Raumfahrt«. Einer unserer Autoren hatte beispielsweise das Glück, beim ersten Start von Alexander Gerst in Baikonur dabei sein zu dürfen. Er beschreibt seine Erlebnisse in einer »Stadt, die Raumfahrt atmet«.

Ebenfalls im neuen Heft findet sich eine Übersicht über die künftigen Missionen, mit denen nach extrasolaren Planeten – und insbesondere nach einer zweiten Erde – gesucht werden soll. Das mag, abgesehen von den dafür benötigten Satelliten, auf den ersten Blick nicht viel mit Raumfahrt zu tun haben. Die Verbindung stellt für Sie aber gleich Daniel Fischer her, der über Wissenschaftler zu erzählen weiß, die sich mit Raumfahrt auf »Supererden« befassen. Sachen gibt’s...
Und damit viel Spaß beim Lesen des Newsletters.
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Dr. Stefan Deiters
Chefredakteur
Abenteuer Astronomie
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Fischer am Freitag

Ein Seiltrick rettet die Raumfahrt der Aliens

Es hatte mit einem akademischen Aprilscherz begonnen: Der deutsche Privatgelehrte Michael Hippke hatte in diesem kleinen Paper ein bis dato übersehenes Problem mit der fundamentalen Raketengleichung thematisiert, das die hypothetischen Bewohner von Planeten mit der mehrfachen Erdmasse ärgern würde. Solche »Supererden« gibt es im Sonnensystem nicht, aber unter den Exoplaneten sind sie weit verbreitet: Da darf man schon mal spekulieren. Die inzwischen – zu Hippkes Verblüffung – von einer echten Fachzeitschrift akzeptierte Arbeit machte klar, dass der Aufwand zum Verlassen seines Schwerefeldes mit steigender Masse eines Planeten rapide wächst, bis Raumfahrt praktisch unmöglich wird: Die chemische Energie der gesamten Planetenmasse würde schließlich für einen einzigen Start benötigt. Doch Rettung könnte auf exotische Weise nahen, rechnet jetzt eine andere kleine Arbeit aus den USA vor: Ein Seiltrick kosmischen Ausmaßes könnte auch den Supererdlingen den Weg in den Weltraum bahnen – und andererseits auf der Erde die Raumfahrtkosten erheblich senken.

Das Zauberwort heißt »momentum exchange tether« und ist zwar ein alter Hut unter Raumfahrt-Visionären, hat aber keine griffige deutsche Übersetzung: »Seil zur Übertragung von Impuls« trifft die Sache vage. Solche Weltraumseile sind Verwandte der – nach wie vor utopischen – »Weltraumfahrstühle«, deren eines Ende auf der Erdoberfläche befestigt ist, während das andere bis in den geostationären Orbit reicht und die, wenn man sie denn bauen könnte, Raumfahrt für lau bieten würden. Hier jedoch geht es um eine Variante des »Skyhooks«: ein immer noch viele Kilometer langes, aber doch um einiges realistischeres Seil, das vertikal im Erdorbit rotiert. Ein tief fliegendes Raumschiff dockt an, wird mehr oder weniger sanft in die Höhe und aus der Atmosphäre hinaus gerissen, wo es sich mit dem zugewonnenen Impuls verabschiedet. Dieser fehlt dann dem Seilkonstrukt, das ihn sich aber über einen Ionenantrieb oder das Planetenmagnetfeld wieder beschaffen könnte – und der nächste Kunde kann kommen. Genau solch ein System würde auch bei Supererden funktionieren, zeigt das neue Paper, und die Hippke-Barriere durchbrechen. Und noch besser: Es könnte auch die irdische Raumfahrt beflügeln und selbst suborbitale Vehikel quasi gratis in den interplanetaren Raum schleudern. Bisher tatsächlich geflogene Experimente mit Weltraumseilen waren bescheiden, mit Längen von hunderten Metern bis einmal 20km, aber Fortschritte in den Materialwissenschaften machen nun kühnere Ideen zunehmend realistisch.
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Daniel Fischer ist Redakteur bei Abenteuer Astronomie und unser Mann für wahrhaft astronomische Zahlen und Fakten. Sie können ihn befragen und sich mit ihm austauschen über redaktion@abenteuer-astronomie.de oder über unsere Facebook-Seite.
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