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Liebe Leserinnen und Leser,

nun ist er also wieder auf der Internationalen Raumstation, unsere »AstroAlex«. In den kommenden sechs Monaten werden wir vermutlich regelmäßig von seiner Arbeit und seinem Leben in rund 400 Kilometern Höhe hören. Zusammen mit Alexander Gerst kam auch die NASA-Astronautin Serena Maria Aunon-Chancellor auf die Raumstation. Dass da eine Frau den Astronautenberuf ausübt, spielt heute – zum Glück – keine Rolle mehr.

Das war lange Zeit anders – besonders in den USA, wo erst 1983 mit Sally Ride die erste Astronautin in eine Erdumlaufbahn startete. Eine deutsche Frau mit der Aussicht, einmal im ESA-Astronautenanzug ins All zu fliegen, gibt es bis heute nicht. Bei der ESA wird aktuell nur die Italienerin Samantha Cristoforetti als aktive Astronautin geführt. Wie komme ich gerade jetzt auf weibliche Raumfahrer? Ganz einfach: Morgen jährt sich zum 55. Mal der erste Flug einer Frau ins All: Am 16. Juni 1963 startete Walentina Tereschkowa mit einer Wostok-6-Kapsel in einen Orbit und umrundete fast drei Tage lang die Erde.
 
Hoffentlich werden in einigen Jahrzehnten weibliche und männliche Astronauten, Kosmonauten und Taikonauten gemeinsam den Mars erkunden und eine Antwort auf die Frage finden, die uns gerade in diesen Tagen wieder einmal beschäftigt hat: Gibt es oder gab es Leben auf dem Mars? Daniel Fischer weiß da das Neueste...
Und damit erst einmal viel Spaß beim Lesen des Newsletters.
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Dr. Stefan Deiters
Chefredakteur
Abenteuer Astronomie
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Fischer am Freitag

Organik auf dem Mars: was Curiosity wirklich fand

Bald sechs Jahre ist der NASA-Rover Curiosity nun schon unterwegs und geht unermüdlich seiner Aufgabe nach: nach Spuren einer einmal potenziell lebensfreundlichen Umwelt auf dem Mars in Milliarden Jahre alten Sedimenten eines ehemaligen Kratersees zu suchen. Allerlei Mosaiksteinchen hat die Mission über die Jahre zusammengetragen – und was am 7. Juni mit einigem Brimborium präsentiert wurde, gehört auch wieder in diese Kategorie. Gefeiert wurde die Publikation zweier Papers vom SAM-Instrumentenpaket: faszinierende Daten, die sich aber jeweils einer eindeutigen Interpretation entziehen und viele mögliche Erklärungen haben können (die prinzipiell auch Biologie einschließen aber eben nicht nur). Und die eigentliche Botschaft beider Papers ist: Der Mars ist unter der Oberfläche chemisch herrlich kompliziert, und künftigen Missionen – die durchweg bereits in Planung oder gar unterwegs sind - könnte etwas Großes bevorstehen.

Eine der SAM-Entdeckungen waren 3,5 Milliarden Jahre alte organische Moleküle dicht unter der Marsoberfläche: Curiositys Detektor kann nur Bruchstücke dieser Moleküle nachweisen, weil die Bodenproben kräftig erhitzt werden müssen, um Verunreinigungen auszutreiben. Die genaue Natur und der Ursprung der ursprünglichen Makromoleküle auf dem Mars bleiben damit herzlich unklar (wobei »organisch« natürlich nur bedeutet, dass Kohlen- und Wasserstoff vorhanden sind: Mit Leben hat dies erst einmal nichts zu tun). Aber dass schon fünf Zentimeter unter der Oberfläche, auf der die Marsbedingungen alle Organik zerstören, uralte Spuren überdauern, vermutlich von speziellen chemischen Prozesse mit Schwefel stabilisiert, macht künftigen Missionen Hoffnung: Etwas tiefer gebohrt, könnte der Mars äußerst aufschlussreiche Hinterlassenschaften aus seiner Jugendzeit herausrücken. Auch der Transport von Marsproben in irdische Labors mit all ihrer ausgefeilten Analytik – von NASA und ESA neuerdings wieder auf die Agenda gesetzt – erscheint nun attraktiver denn je.

Ebenfalls von SAM stammt die Beobachtung, dass die Menge der Methan-Spuren in der Marsatmosphäre stark schwankt, regelmäßig mit den Jahreszeiten aber auch mit abrupten Spitzen. Abermals bleibt unklar, wo dieses einfachste aller organischen Moleküle her kommt (und auch, wohin es wieder verschwindet), aber seine seit 20 Jahren angedeutete Existenz auf dem Mars steht nun außer Frage: eine gute Nachricht speziell für den Trace Gas Orbiter der ESA, der gerade seine systematische Suche nach Spurengasen aus dem Orbit aufgenommen hat und im Falle verdächtiger Beobachtungen seine Kamera auf die Quellregion richten wird. Offenbar die richtige Strategie, denn die scharfen Methanausbrüche können die SAM-Forscher nur durch lokalisierte Quellen irgendwo auf dem Planeten erklären. Dort dürften, aus welchem Grund auch immer, unterirdische Methanblasen aufplatzen und sich in die Atmosphäre entleeren – fragt sich nur, welcher von einem Dutzend denkbarer Prozesse (wiederum die meisten ohne Beteiligung von Mikroorganismen) diese Depots einst füllte oder dies gar immer noch tut.
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Daniel Fischer ist Redakteur bei Abenteuer Astronomie und unser Mann für wahrhaft astronomische Zahlen und Fakten. Sie können ihn befragen und sich mit ihm austauschen über redaktion@abenteuer-astronomie.de oder über unsere Facebook-Seite.
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