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Liebe Leserinnen und Leser,

gestern war – zumindest bei uns auf der Nordhalbkugel – Sommeranfang: Wer sich also derzeit bei ungefähr 23,3° nördlicher Breite aufhält, für den steht die Sonne zur Mittagszeit fast genau im Zenit. Natürlich war der Tag, zumindest hier in Hamburg, nicht wirklich sommerlich: Es war stürmisch, kalt und es regnete. Das zeigt einmal wieder, dass Kachelmann recht hat, wenn er immer wieder betont: Dem Wetter ist unser Kalender ziemlich egal. Deshalb kann auch im Frühling noch Schnee liegen und es im Sommer herbstlich anmutende Stürme geben...

Mit dem Sommerbeginn werden die Tage nun wieder kürzer und die Nächte damit länger. Ob Regen am ersten Sommertag oder nicht, freuen wir uns also lieber auf das, was der Sommer am nächtlichen Himmel zu bieten hat: In wenigen Tagen schon steht Saturn in Opposition, Ende Juli ist der Rote Planet Mars dran, am gleichen Tag gibt es zudem eine totale Mondfinsternis. Der Sommer hält für Astronomieinteressierte also einiges bereit.

Über alles Wichtige informieren wir Sie nicht nur auf unserer Website, sondern natürlich auch in den regulären Heften von Abenteuer Astronomie und noch ausführlicher in unserem Himmels-Almanach – und lesen kann man schließlich auch, wenn das Wetter draußen einmal wieder gar nicht sommerlich ist.
Einen schönen Sommer und viel Spaß beim Lesen des Newsletters!
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Dr. Stefan Deiters
Chefredakteur
Abenteuer Astronomie
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Fischer am Freitag

Was bleibt von der Menschheit ... und war sie die erste?

Sätze, die man nicht alle Tage in einer seriösen wissenschaftlichen Arbeit findet: »Wir nennen die Hypothese nach einer Episode der britischen Fernsehserie Doctor Who von 1970, in der die »Silurians«, eine lange begrabene Rasse intelligenter Reptilien, durch einen experimentellen Kernreaktor aufgeweckt werden. Wir suggerieren jedoch nicht, dass intelligente Reptilien wirklich im Erdzeitalter des Silur gelebt haben« (das über 400 Mio. Jahre zurück liegt). Aber »The Silurian hypothesis: would it be possible to detect an industrial civilization in the geological record?« von diesem Frühjahr stellt mit wissenschaftlicher Akribie die Frage, welche Spuren solch eine vergangene technische Zivilisation – die Silurianer tauchten übrigens in etlichen Doctor-Who-Folgen auf – in irdischen Sedimenten hinterlassen hätte: Wie wahrscheinlich oder gar wie häufig sich Leben auf einem Planeten bis in diese Höhe aufschwingt, ist schließlich eine der großen Unbekannten in der Astrobiologie und Suche nach außerirdischer Intelligenz gleichermaßen.

Das provokative und auch ziemlich unterhaltsame Paper befasst sich zunächst mit den geochemischen Spuren der Menschheit im industriellen Zeitalter: Die enorme Verbrennung fossiler Energieträger verändert das globale Isotopenverhältnis des Kohlenstoffs, der Mensch entlässt exotische chemische Verbindungen in die Umwelt und künstliche Radioaktivität. Die Rate der Sedimentbildung auf der Erde und die Vollständigkeit fossiler Spuren schwankt zwar immens, aber das Einsetzen des »Anthropozäns«, wie das technische Zeitalter mitunter (noch inoffiziell) genannt wird, würde sich wohl als ein auffälliger scharfer Sprung bei zahlreichen Parametern gleichzeitig verraten. Und wie sieht es mit solcherlei Signalen im »geologischen Rekord« der Erde aus (der englische Begriff wird neuerdings mangels Alternative eingedeutscht)? Die Autoren finden nichts annähernd Vergleichbares und mithin keinen Kandidaten für die Spuren einer untergegangenen Zivilisation, verweisen aber auf ein paar geologische Kuriositäten, die man mal näher untersuchen sollte. Insbesondere als vor 56 Mio. Jahren beim Palaeocene-Eocene Thermal Maximum und in den Jahrmillionen danach abrupt große Mengen Kohlenstoff im System auftauchten. Da hatten vermutlich Vulkane alte organische Sedimente befreit, aber wer weiß: Vielleicht hatte es schon damals eine Zivilisation früher Säugetiere mit dem Kohlendioxid-Ausstoß übertrieben...
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Daniel Fischer ist Redakteur bei Abenteuer Astronomie und unser Mann für wahrhaft astronomische Zahlen und Fakten. Sie können ihn befragen und sich mit ihm austauschen über redaktion@abenteuer-astronomie.de oder über unsere Facebook-Seite.
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