eine Zeitschrift wie »Abenteuer Astronomie« lebt von ihren Autoren und deren Erfahrung: Nehmen Sie zum Beispiel Lambert Spix, der in jedem Printheft und auch wöchentlich auf unserer Website Tipps zur Mondbeobachtung gibt. Nur wenige dürften den Mond in allen Phasen und die Formationen auf dem Erdtrabanten besser kennen als er.
Im aktuellen Heft von Abenteuer Astronomie nimmt uns der Wissenschaftsjournalist Jan Hattenbach mit in die Heimat von ALMA, La Silla und Very Large Telescope – nach Chile. Er beschreibt packend, was das schmale Land in Südamerika auch Amateurastronomen zu bieten hat. Dass ihm dies so gut gelingt, liegt unter anderem daran, dass er selbst einmal in Chile gelebt hat und passionierter Amateurastronom ist.
Und dann ist da noch Daniel Fischer: Unser langjähriger Redakteur bleibt bei jedem Medienhype »cool« und hat – Sie werden sich erinnern – schon vor der »Mars-Blutmondfinsternis« Ende Juli darauf hingewiesen, dass den Aufgang eines blutroten Mondes wohl kaum jemand in Mitteleuropa zu Gesicht bekommen wird und genau erklärt, was man trotzdem alles sehen kann. Eine so detaillierte – und vor allem korrekte – Vorschau war nur in wenigen Medien zu lesen.
Sollten Sie sich auf die Perseiden freuen, haben Sie angesichts der praktisch mondlosen Nacht am Wochenende allen Grund dazu. Wenn Sie allerdings einen »Sternschnuppenregen« erwarten – nun ja, schauen Sie am besten gleich einmal bei »Fischer am Freitag« nach...
Viel Freude beim Lesen und clier skies Dr. Stefan Deiters
Chefredakteur
Abenteuer Astronomie
Fischer am Freitag
Ein Regen aus Sternschnuppen? Nicht ganz ...
Dank Neumond-Nähe sind Bedingungen für die Beobachtung der Perseiden dieses Jahr so gut wie selten – aber wie werden sie sich »anfühlen«, mit wie vielen Meteoren pro Minute darf gerechnet werden? Rechnen wir mal! Laut dem maßgeblichen Meteorstrom-Kalender der International Meteor Organization (Seite 11) wird in der europäischen Nacht 12./13. August eine Perseiden-typische maximale »ZHR« von 110 erwartet: Das ist die Zahl der Meteore, die ein einzelner erfahrener Beobachter pro Stunde wahrnehmen würde, wenn der Himmel richtig dunkel wäre (Grenzgröße 6,5mag.) und die Erde unter ihm senkrecht in die kosmische Staubwolke hinein rasen würde, die für die Sternschnuppen sorgt – ersteres wäre durch eine ggf. ziemlich weite Reise in dunkle Gefilde zu erreichen, letzteres aber nicht, auch wenn die Perseiden-Geometrie in der zweiten Nachthälfte schon ziemlich gut wird. Typischerweise wird ein geübter Beobachter – der auch noch die schwächsten Meteore wahrnimmt - dann etwa die Hälfte der ZHR sehen, ein ungeübter vielleicht ein Drittel. Macht im Idealfall also ein reales Maximum von 40 bis 60 pro Stunde, d.h. einer Sternschnuppe pro 1 bis 1½ Minuten… im Schnitt.
Das Auftreten der Meteore eines Stroms am Himmel ist aber eine klassische Zufallsverteilung (mit Poisson-Verteilung). Sirko Molau vom AK Meteore hat es mal für optimistische 60 Meteore pro Stunde vorgerechnet: In einer Maximums-nahen Stunde gibt es in 22 der 60 Minuten gar keinen Perseiden, in weiteren 22 einen, in 11 der Minuten zwei, in vier Minuten drei und in irgendeiner Minute dieser Stunde sogar vier Sternschnuppen. Aber dazwischen liegen immer wieder mehrere Minuten lange schnuppenlose Intervalle, ein gehöriger Frust-Faktor, der selten kommuniziert wird. Und was ist eigentlich mit den Nächten vor und nach der Maximumsnacht? Auskunft gibt ein Online-Meteorfluss-Rechner, mit dem ZHR-Profile früherer Perseidenmaxima analysiert werden können. Danach ist zwei Nächte vor bzw. nach dem Maximum (also 10./11. und 14./15.) jeweils mit 1/5 der Maximums-ZHR zu rechnen: Macht grob 10 reale Meteore pro Stunde. In der Nacht 11./12. werden 2/5 des Maximums erreicht, real also 15 bis 25 pro Stunde, und in der Nacht 13./14. die Hälfte des Maximums, macht 20 bis 30 gesehene Perseiden pro Stunde. Wie man die Zahlen auch dreht und wendet, es wird eine Geduldsprobe. Aber die Schönheit der doch eher einsamen Einzelschnuppen, vor allem der hellsten mit Nachtleucht-Effekten, ist das Warten wert.
Daniel Fischer ist Redakteur bei Abenteuer Astronomie und unser Mann für wahrhaft astronomische Zahlen und Fakten. Sie können ihn befragen und sich mit ihm austauschen über redaktion@abenteuer-astronomie.de oder über unsere Facebook-Seite.
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