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Liebe Leserinnen und Leser,
sind sie vorbereitet für das astronomische Highlight des Jahres? Nach allen Vorhersagen soll sogar das Wetter in weiten Teilen Deutschlands mitspielen, so dass nicht die Gefahr besteht, dass sich der verdunkelte Erdmond und der helle Rote Planet heute Abend hinter Wolken verstecken. Wenn Ihnen schöne Aufnahmen des Spektakels gelingen, denken Sie an unsere Astrofoto-Community – die schönsten Bilder schaffen es vielleicht noch in einen kleinen Rückblick, den wir für das kommende Heft geplant haben.
Das Interesse der Medien am »Blutmond« und am hellen Roten Planeten ist gewaltig: Zwar wird in manchen Berichten einiges noch ein wenig spektakulärer dargestellt, als es in Wirklichkeit ist oder sein dürfte, doch wenn dies dazu führt, dass Menschen sich einmal wieder für das interessieren, was da oben am Himmel vor sich geht, ist schon einiges gewonnen.
Warum verdunkelt sich der Mond eigentlich, warum erscheint er dabei rötlich und warum gibt es Mondfinsternisse nur bei Vollmond, aber nicht bei jedem Vollmond auch eine Mondfinsternis? Die Antworten auf solche Fragen können ganz nebenbei zu einigen naturwissenschaftlichen Aha-Momenten führen, die unter freiem Himmel und beim Blick durch ein Fernglas oder Teleskop sehr viel leichter fallen als im Klassenzimmer – praktische Astronomie kann begeistern. Und wer heute Abend seinem Publikum dann auch noch Jupiter, Saturn und vielleicht sogar die ISS mit unserem »AstroAlex« an Bord zeigen kann, der dürfte den ein oder anderen mit dem »Astro-Virus« angestecken. |
Ich wünsche Ihnen einen tollen Abend mit »Blutmond« und Rotem Planeten, zunächst aber einmal viel Spaß beim Lesen dieses Newsletters.

Dr. Stefan Deiters
Chefredakteur
Abenteuer Astronomie |
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Fischer am Freitag
Leben auf dem Mond, Seen auf dem Mars?
Zwei wissenschaftliche Arbeiten über nahe Nachbarn der Erde haben diese Woche für Schlagzeilen gesorgt – aber sie könnten nicht unterschiedlicher sein. Die eine – gerade mal zwei Seiten Text – spekuliert munter über »habitable« Epochen in der Frühgeschichte des Mondes, die andere dagegen diskutiert Radardaten, die auf einen ausgedehnten unirdischen See aus flüssigem Salzwasser jetzt tief unter der Marsoberfläche hinweisen könnten. »Gab es ein frühes Fenster der Bewohnbarkeit für den Mond?« Das fragen zwei Astrobiologen in der gleichnamigen Fachzeitschrift. Und antworten mit einem »Vielleicht«, das indes erst hinter einer ganzen Kette von »Wenn’s« folgt. Wenn nämlich der Mond wirklich durch einen Riesenimpakt auf der Erde entstand (immerhin weiterhin die plausibelste Hypothese) und wenn dabei genug Wasser mitgenommen wurde und wenn sich dann ein Magmaozean bildete, der eine vorübergehende Atmosphäre ausgaste, und wenn Meteoriten gleichzeitig Bausteine des Lebens anlieferten, und wenn Leben innerhalb von Jahrmillionen oder gar Jahrtausenden entsteht, sobald alle Ingredienzien da sind (darüber wissen wir weiterhin exakt nichts), ja dann könnte es für zwei kurze Intervalle vor 3½ Milliarden Jahren primitives Leben auf dem Mond gegeben haben. Man möge nach seinen Spuren graben – und auch im irdischen Labor mal den frühen Mond simulieren ...
Weit handfester ist da die andere Arbeit ausschließlich italienischer Wissenschaftler, die drei Jahre lang mit ihrem Radar MARSIS auf dem ESA-Marsorbiter Mars Express im Planum Australe unter die Oberfläche des Planeten geschaut haben – und nun in den Echos »Hinweise auf flüssiges Wasser unter einem Mars-Gletscher« finden. In Gestalt einer Art »See« von 20km Ausdehnung und mehreren Dezimetern Tiefe, der sich 1,5km unter der Oberfläche nahe dem Südpol befindet und durch den Druck des schweren Gletschers plus hohen Salzgehalt selbst bei –70°C noch flüssig bleiben könnte. Die Radar-Evidenz ist aber eher indirekt: Der Übergang von Eis zu flüssigem Wasser, aber auch mit Wasser gesättigtem Sediment gibt ein starkes Echo, wie es tatsächlich wiederholt in der Zone auftrat, wohl einer Senke. In die Interpretation der Echos gehen allerlei Annahmen und Analogien mit der Erde ein, aber am besten passen entweder ein salziger Schlamm oder aber eine Anzahl von Tümpeln mit salzigem Wasser. Und wegen der geringen Auflösung von MARSIS – nur 3 bis 5km – könnten sich noch derer viele weitere dem Nachweis entzogen haben. Nicht Gegenstand der Arbeit aber natürlich trotzdem diskutiert: Salz- und kälteliebende Mikroben der Erde könnten es im MARSIS-Matsch vielleicht gerade noch aushalten. Und anderswo mag sich sogar weniger salziges und lebensfreundlicheres Mars-Wasser halten können. |
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Daniel Fischer ist Redakteur bei Abenteuer Astronomie und unser Mann für wahrhaft astronomische Zahlen und Fakten. Sie können ihn befragen und sich mit ihm austauschen über redaktion@abenteuer-astronomie.de oder über unsere Facebook-Seite.
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