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Liebe Leserinnen und Leser,

wenn man bei Google ein Wort in das Suchfeld eintippt, werden bereits bei der Eingabe mögliche Suchbegriffe angezeigt. Ich vermute einmal, es steckt diese »künstliche Intelligenz« dahinter, die auch dafür sorgt, dass ich beim Schreiben von Kurznachrichten auf dem Smartphone regelmäßig eher unsinnige Nachrichten absende, weil mir nicht aufgefallen ist, dass die Autokorrektur-Funktion es einmal wieder »besser« wusste als ich.

Für diesen Text habe ich nun nach den »Leoniden« gesucht und bekam als fünfte Option von Google »Leoniden Tickets« angeboten, was mich nun doch etwas überrascht hat. Eigentlich wollte ich mir nämlich anschauen, wie die Medien in den letzten Tagen über das bevorstehende Maximum der Leoniden berichtet hatten. Ich wurde schließlich doch noch fündig: Vom »Sternschnuppen-Alarm am Wochenende« war da etwa die Rede oder auch von einem »Sternschnuppen-Schauer«.

Überschriften sollen natürlich zum Lesen anregen, doch dürften die Wenigsten eine Handvoll Sternschnuppen pro Stunde als wirklichen Schauer empfinden – viel mehr aber wird am Wochenende wohl nicht zu sehen sein. Wie schon beim aufgehenden »Blutmond« am Abendhimmel Ende Juli gilt es eben immer abzuwägen, wie man Interesse für ein astronomisches Ereignis (oder Kaum-Ereignis) weckt, um dann am Ende nicht mehr zu enttäuschen, als tatsächlich zu begeistern.

Meine Verwunderung über den Google-Vorschlag »Leoniden Tickets« hängt übrigens offenbar mit meinem Alter zusammen: Wie eine weitere kurze Suche ergab, sind die »Leoniden« eine junge Indy-Rock-Band aus Kiel, die bei den Kritikern gar nicht so schlecht wegkommt.
Ein schönes Leoniden-Wochenende (mit Sternschnuppen, Band oder beidem) und viel Spaß beim Lesen dieses Newsletters!
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Dr. Stefan Deiters
Chefredakteur
Abenteuer Astronomie
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Fischer am Freitag

Visuelle Astronomie... mit Riesenteleskopen

Na, schon mal davon geträumt, ein Okular in eins der 8- oder 10-Meter-Teleskope in Chile und Hawaii oder auf La Palma zu stecken und damit mal so richtig tief in den nächtlichen Himmel zu schauen? Mit den optischen Großteleskopen früherer Generationen war das zumindest technisch noch möglich: So hat mal ein britischer Astronom mit dem 4,2-Meter-Teleskop auf La Palma (dem »William Herschel Telescope«) den Saturn mit 4000-facher Vergrößerung betrachtet und den Anblick später auf einer Tagung von Amateur-Planetenbeobachtern als förderlich beschrieben. Und ein französischer Spezialist für astronomische Optik steckte einst ein Okular in das 5-Meter-Teleskop des Palomar Observatory um die dynamische Verformung von Stern-Bildern durch die Luftunruhe, die Speckle-Muster, mit eigenen Augen zu erleben, um besser über Gegenmaßnahmen nachdenken zu können. Doch dass jemand direkt durch die Subaru-, Keck- oder Gemini-Teleskope, das GranTeCan oder eins der Unit Telescopes des Very Large Telescope auf dem Cerro Paranal geschaut hätte, wurde bislang nicht bekannt.
Mehr noch, als ich vor gut 20 Jahren auf einem Medienevent der ESO in Garching zum Baubeginn des VLT nach der prinzipiellen Möglichkeit visueller Beobachtungen damit fragte, gab es ein klares Nein: technisch ausgeschlossen und auch zu gefährlich, des Nachts habe sich niemand in den Schutzbauten der ferngesteuerten Optik-Riesen aufzuhalten. Aber so ganz stimmt das nicht, wie gerade ein faszinierendes Foto auf Twitter belegt: Da wurde bereits vor 20 Jahren auf dem Paranal ein matter transparenter Projektionsschirm gebastelt, der über die Jahre immer wieder einmal im Nasmyth-Fokus eines der UTs angebracht wurde, wenn dort gerade kein wissenschaftliches Instrument montiert war. Beliebtestes Beobachtungsobjekt ist dann der Mond, der gigantisch groß auf dem Schirm erscheint und z.B. auch schon auf letztes Jahr oder 2009 veröffentlichten Bildern erscheint – immer in der Dämmerung aufgenommen. Aber wie ein Kommentar unter dem neuen Tweet andeutet, haben sich ESO-Astronomen wohl auch schon mal Planeten und offene Sternhaufen per Projektion mit 8-Meter-Spiegel angeschaut...
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Daniel Fischer ist Redakteur bei Abenteuer Astronomie und unser Mann für wahrhaft astronomische Zahlen und Fakten. Sie können ihn befragen und sich mit ihm austauschen über redaktion@abenteuer-astronomie.de oder über unsere Facebook-Seite.
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