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Liebe Leserinnen und Leser,
inzwischen scheint es fast schon Routine: In dieser Woche wurde erneut die Entdeckung von Gravitationswellen einer Verschmelzung von zwei Schwarzen Löchern bekannt gegeben – das Ereignis GW170608. Seit zwei Jahren nun erforschen wir unser Universum mithilfe dieser Kräuselungen der Raumzeit und man kann gespannt sein, was wir in den kommenden Jahren dadurch noch alles lernen werden.
Was sich in der Zeit seit dem direkten Nachweis der ersten Gravitationswellen alles getan hat und was es mit der spektakulären Neutronenstern-Kollision auf sich hat, die Mitte Oktober für Schlagzeilen sorgte, erfahren Sie übrigens im neuen Heft von Abenteuer Astronomie, das Abonnenten in den kommenden Tagen in ihrem Briefkasten finden sollten. Schon ab heute ist es in der App verfügbar.
Etwas Besonderes gab es dann doch über GW170608 zu vermelden: Die beteiligten Schwarzen Löcher, rund eine Milliarde Lichtjahre von uns entfernt, hatten nur etwas die zwölf- bzw. siebenfache Masse unserer Sonne. Es ist damit das bislang masseärmste Schwarze-Loch-Paar, von dem man Gravitationswellen empfangen konnte. Ganz Routine ist die Gravitationswellen-Forschung also dann doch noch nicht. |
Und damit viel Spaß beim Lesen des Newsletters!

Dr. Stefan Deiters
Chefredakteur
Abenteuer Astronomie |
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Fischer am Freitag
Neue Online-Zeitschrift könnte Brücken schlagen
Astronomische Fachzeitschriften gibt es schon mehr als genug, sollte man meinen, und neuerdings wird eher an ihrem generellen Sinn gezweifelt: Wissenschaftliche Arbeiten verbreiten sich allemal schneller direkt im Internet als über den formalisierten Publikationsprozess, der sich aus der vorelektronischen Papier-Ära herübergerettet hat – etwa mithilfe des legendären ArXiv für die dauerhafte Ablage solcher »Preprints«, aus dem kürzlich der ein milliardste Download (eines dort geparkten Papers aus irgendeiner Disziplin) erfolgte.
Und doch verdient der Start eines neuen Journals Beachtung – denn es könnte auch eine gewichtige Brückenfunktion zwischen Amateur- und Profiastronomie übernehmen, vor allem um der Fachwelt interessante Erkenntnisse aus Amateurkreisen in mundgerechter und in »zitierfähiger« Form zuzuführen. Die Research Notes of the AAS – letzteres die American Astronomical Society, die das Projekt initiiert hat, das aber aller Welt frei zur Verfügung steht – verstehen sich als »non-peer reviewed, indexed and secure record of works in progress, comments and clarifications, null results, or timely reports of observations in astronomy and astrophysics.«
Zwar wird der klassische Stil einer wissenschaftlichen Arbeit verlangt, aber eine Seite Text und ein Bild reichen schon, und länger als 1000 Worte darf es erst gar nicht werden. Wie es im Leitartikel zur Premiere heißt, geht es um kurze Einsendungen, die zwar für keinen richtigen Fachartikel reichen, aber doch für die Kollegenwelt interessant sind. Das kann eine originelle Aufnahme eines Himmelsobjekts sein, ein schönes Spektrum, eine Lichtkurve oder auch mal ein Nullresultat: also genau das, was Amateurastronomen immer wieder produzieren und was dann in der Regel höchstens kurz in Internet-Foren oder Facebook-Postings aufblitzt.
Die RNAAS bieten sich nun als Vehikel für die dauerhafte Archivierung an, und der – als Freund von Amateurastronomen und Bürgerforschern bekannte – Chefredakteur Chris Lintott hat gegenüber Abenteuer Astronomie explizit bestätigt, dass Beiträge von Amateuren willkommen sind. Ein passender Kandidat wären etwa die Messungen der Lichtkurve des Zwergplaneten Haumea an der Münchner Volkssternwarte, aus denen viel über die exotische Welt zu lernen ist. Alles bei den neuen RNAAS – die es vor Jahrzehnten auch mal gedruckt gegeben hatte – ist nun auf Effizienz getrimmt: Es gibt keine aufwändige Begutachtung und Bearbeitung, Up- wie Download sind kostenfrei, und die Arbeiten erscheinen nur im Netz in HTML. Und das rasend schnell: Schon jetzt sind mehrere Papers zum erst im Oktober entdeckten interstellaren Besucher 1I/2017 U1 (ʻOumuamua) in den RNAAS zu finden. |
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Daniel Fischer ist Redakteur bei Abenteuer Astronomie und unser Mann für wahrhaft astronomische Zahlen und Fakten. Sie können ihn befragen und sich mit ihm austauschen über redaktion@abenteuer-astronomie.de oder über unsere Facebook-Seite.
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