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Liebe Leserinnen und Leser,

ein mit bloßem Auge sichtbarer Komet ist immer eine besondere Attraktion. So war es auch vor 160 Jahren, als der Komet C/1858 L1 (Donati) von August bis Dezember 1858 ohne Hilfsmittel am Himmel zu sehen war. Er zählte zu den »Großen Kometen« des 19. Jahrhunderts. Mit ihm wurde zudem eine neue Ära der Kometenforschung eingeleitet: Erstmals gelang es nämlich, einen solchen »Schweifstern« auch zu fotografieren. Dies bewerkstelligte wohl als erster der englische Fotograf und Porträtmaler William Usherwood mithilfe seiner Porträt-Kamera – vermutlich am 27. September 1858. Das Bild soll den hellen Bereich um den Kometenkern sowie Teile des Kometenschweifs gezeigt haben, ist aber leider nicht erhalten.

Abenteuer AstronomieEinen Tag später, also heute vor genau 160 Jahren, gelang auch George Phillips Bond am Harvard College Observatory eine Aufnahme des Kometen Donati. Es war das erste Bild eines Kometen, das durch ein Teleskop aufgenommen wurde – durch den 15 Zoll »Great Refractor«. Dieses Bild ist erhalten, aber natürlich in keiner Weise mit den Aufnahmen zu vergleichen, die Amateurastronomen heute von Kometen machen – und die immer wieder auch von Leserinnen und Lesern in unsere Astrofoto-Community hochgeladen werden.
 
In den letzten Wochen gab es hier beispielsweise mehrere Ansichten des Kometen 21P/Giacobini-Zinner. Im Laufe des Herbstes wird dann hoffentlich auch der Komet 46P/Wirtanen zu einem eindrucksvollen Objekt am Himmel werden. Im aktuellen Heft von Abenteuer Astronomie werden die Kometen der nächsten Monate natürlich wie immer ausführlich vorgestellt.
Doch nun erst einmal viel Spaß beim Lesen dieses Newsletters!
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Dr. Stefan Deiters
Chefredakteur
Abenteuer Astronomie
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Fischer am Freitag

Ein Fenster in die Schattenwelt?

Es könnte natürlich eine jener unzähligen wissenschaftlichen Arbeiten werden, die »abnorme« Beobachtungen in der Physik dramatisch interpretieren – und sich bald als Irrweg erweisen und in der Versenkung verschwinden. Oder aber »The ANITA Anomalous Events as Signatures of a Beyond Standard Model Particle, and Supporting Observations from IceCube« wird dereinst als der langersehnte fundamentale Durchbruch gefeiert werden, der sowohl das Rätsel der Dunklen Materie des Kosmos löste wie das Standardmodell der Teilchenphysik dramatisch erweiterte. Spannend ist die – nur Tage nach der Vorabveröffentlichung im Internet noch kaum diskutierte und erst recht nicht formell begutachtete – Arbeit allemal, die nach Erklärungen für seltsame Radio-Beobachtungen während Flügen der Antarctic Impulsive Transient Antenna (ANITA) an einem Ballon über der Antarktis sucht. Zweimal war dabei Strahlung ausgelöst durch Schauer kosmischer Strahlung registriert worden, welche aus Richtung der Erde kamen und für die es keine vernünftige Erklärung gab.
Denn – das rechnen die Autoren der neuen Arbeit energisch vor – kein Elementarteilchen des (im normalen Physiker-Leben bewährten) Standardmodells wäre in der Lage, die ganze Erde zu durchdringen und dann zu solchen »Sub-EeV Earth-emergent Cosmic Rays« oder SEECRs zu führen, wie sie das Phänomen getauft haben. Hypothetische Teilchen »beyond the standard model« (»BSM«) könnten es aber schaffen, und sie bieten auch einen konkreten Kandidaten an: »Stau-Sleptonen« mit 0,5 bis 1,0 TeV Masse aus supersymmetrischen Erweiterungen, die dem danach jagenden Large Hadron Collider des CERN bislang entgangen sein können. Solche Teilchen quasi aus einer Parallelwelt könnten die Erde durchdringen und erst am Schluss in »gewöhnliche« Tau-Leptonen zerfallen, deren weiterer Zerfall dann zu den von ANITAs Antennen gemessenen Radiosignalen führt. Und die überdies noch drei seltsame Beobachtungen des Neutrinoteleskops IceCube ebenfalls am Südpol erklären könnten und vor allem »ein attraktiver Kandidat für die Dunkle Materie« wären. Der nunmehr mit höherer Energie laufende LHC könnte diese Teilchen vielleicht auch direkt erzeugen, während andere Detektoren nach weiteren SEECRs jagen mögen: Vielleicht öffnet sich nun ein Fenster in die Neue Physik des 21. Jahrhunderts.
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Daniel Fischer ist Redakteur bei Abenteuer Astronomie und unser Mann für wahrhaft astronomische Zahlen und Fakten. Sie können ihn befragen und sich mit ihm austauschen über redaktion@abenteuer-astronomie.de oder über unsere Facebook-Seite.
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