In dieser Ausgabe:
- rTMS zur Therapie von Depression und Zwangsstörungen:
- niederländische Krankenkassen erstatten rTMS-Behandlungskosten bei therapieresistenten Depressionen
- Zwangsstörungen: Schlaf könnte über Erfolg der rTMS-Therapie entscheiden
- rTMS-Technologie bei neuroCare
- exakte und zuverlässige Messung des EEG während transkranieller Wechselstromstimulation (tACS) – ein erster Schritt ist getan
- tDCS und Neuroplastizität: Schlaganfall, Arbeitsgedächtnis
- Konferenzen, auf denen Sie uns treffen können
- Weiterbildungskurse der neuroCademy bis Ende 2017
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rTMS zur Therapie von Depression und Zwangsstörungen
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Niederländische Krankenkassen erstatten rTMS-Behandlungskosten bei therapieresistenten Depressionen
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Krankenkassen in den Niederlanden können seit diesem Sommer die Kosten für die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) zur Behandlung von therapieresistenten Depressionen regulär erstatten. Die rTMS muss dabei mit kognitiver Verhaltenstherapie kombiniert werden. Das niederländische Zorginstituut gab eine entsprechende Empfehlung heraus, nachdem sie die Therapie als sicher und wirksam eingestuft hatte. Die Krankenkassen sind angewiesen, die Empfehlung zu berücksichtigen.
Dieser Entscheidung gehen mehrere Jahre intensiver Forschung voraus, u. a. durch die neuroCare Group. Die Methoden und Ergebnisse unserer Studien haben wir in Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Universitäten in mehreren wissenschaftlichen Studien publiziert. Laut unserer jüngsten Studie, schlägt die rTMS mit kognitiver Verhaltenstherapie bei 65 % der Patienten an, wobei bei 55 % der Patienten nach 20-30 Sitzungen keine Depression mehr messbar ist. (Diese Studie befindet sich derzeit im Review - Informationen erhalten Sie über neuroCademy@neurocaregroup.com.)
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Die rTMS gilt als hoch wirksam und hat kaum Nebenwirkungen. In den USA und in Großbritannien ist sie bereits seit einigen Jahren zur Behandlung bei therapieresistenten Depressionen zugelassen.
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In den neuroCare Therapiezentren wenden wir die rTMS mit Verhaltenstherapie bereits seit über 10 Jahren erfolgreich bei Depressionen und Zwangsstörungen an.
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rTMS-Technologie bei neuroCare
rTMS-Geräte für die klinische Anwendung finden Sie nun auch im Produktangebot der neuroCare Group. Aufgrund langjähriger Erfahrung in der Forschung und klinischen Anwendung der rTMS helfen wir Ihnen, die Methode erfolgreich in Ihren klinischen Alltag oder in Ihr Forschungsvorhaben zu implementieren. Wir beraten Sie zu:
- der technischen Ausstattung mit rTMS-Gerätetechnik,
- den Möglichkeiten, Ihre Neuromodulationslösung durch Systeme und Geräte zum SCP-Neurofeedback, zur tDCS und weiteren Anwendungen zu erweitern,
- den speziellen Weiterbildungsangeboten der neuroCademy.
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Zwangsstörungen: Schlaf könnte über Erfolg der rTMS-Therapie entscheiden
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Die Schlafstörung CRSD (eine Störungen des zirkadianen Rhythmus mit verlagerten Schlaf-Wach-Zeiten) könnte Vorhersagen darüber zulassen, ob ein Patient mit Zwangsstörungen von einer rTMS-Therapie profitiert. Die CRSD tritt bei dieser Patientengruppe häufiger auf als bei Gesunden und wurde in einer Studie des Brainclinics Research Institutes vor allem bei den Teilnehmern festgestellt, die nicht klinisch signifikant auf die rTMS ansprachen. Die Studienergebnisse lassen darauf schließen, dass bei Zwangsstörungspatienten eine vorliegende CRSD im Vorfeld behandelt werden sollte, um die Ergebnisse einer nachfolgenden rTMS-Therapie zu verbessern.
Zur Studie >
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Exakte und zuverlässige Messung des EEG während trankranieller Wechselstromstimulation (tACS) – ein erster Schritt zu Closed-Loop-Systemen ist getan
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Bei einem Brainbox Symposium unserer Tochterfirma Rogue Resolutions in London konnten von Sophia Wunder et al. erste Ergebnisse der Kombination zwischen der Anwendung einer mehrkanaligen tACS und der gleichzeitigen Aufnahme des EEG gezeigt werden ( zum Poster). Somit ist es künftig möglich, eine vom aktuellen Zustand des Gehirns abhängige Stimulation zu ermöglichen. Aus ersten Untersuchungen an den Universitäten Tübingen und Bern weiß man, wie sich determinierte Zustände im Gehirn herbeiführen lassen, die sowohl eine verbesserte Induktion von Neuroplastizität erlauben, als auch ein schnelleres beziehungsweise effektiveres Ansprechen der nicht-invasiven Hirnstimulation ermöglichen.
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tDCS und Neuroplastizität
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Eine nicht-invasive Hirnstimulation erzeugt Neuroplastizität, das heißt, sie trägt als Form der exogenen Neuromodulation dazu bei, strukturelle und funktionelle Änderungen der Stärke synaptischer Verbindungen herbeizuführen.
Auch das Lernen führt zu langanhaltenden Exzitabilitätsveränderungen ( Giordano et al., 2017). Unter einer leichten Stimulation des Stirnhirns konnten Tübinger Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Christian Plewnia zeigen, dass sich bei einem speziellen Arbeitsgedächtnistraining die Hirnleistung verbessert ( Ruf et al, 2017) . Hingegen zeigt eine Kombination aus tDCS und einem Roboter-Training keine Effekte bei Patienten in der subakuten Phase ( Leon et al., 2017) oder auch in der chronischen Phase ( Simonetti et al., 2017) nach einem Schlaganfall.
Eine kleine Studie befürwortet und begründet den Gebrauch der tDCS in Verbindung mit einem Brain-Computer-Interface für Patienten im chronischen Stadium des Schlaganfalls und zeigt langanhaltende neuroplastische Effekte ( Xin Hong et al., 2017).
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Janine Reis fasst in ihrer Arbeit ( Reis et al., 2017) den Stand bei der Anwendung der Gleichstromstimulation (tDCS) in der Rehabilitation nach Schlaganfall zusammen. Die tDCS hat einen positiven Effekt auf die Verbesserung der Aktivität des täglichen Lebens aber auch auf die Verbesserung der motorischen Funktion. Jedoch ist es wichtig, genaueres Wissen hinsichtlich des optimalen Zeitintervalls für die Anwendung der Stimulation zu bekommen. Geprüft wird zur Zeit, ob es bereits in der akuten Phase (24 Stunden bis 7 Tage nach dem Schlaganfall) bzw. in der subakuten Phase (1 bis 3 Wochen nach dem Schlaganfall) möglich ist, in der frühzeitigen Rehabilitation bleibende Neuroplastizität herbeizuführen.
Gegenwärtig publizierte Studien zeigen positive Effekte der tDCS bei der Verbesserung der Aktivitäten des täglichen Lebens ( Elsner et al., 2017), der Reduzierung des Neglects in der subakuten Phase ( Salazar, 2017) bzw. von Sprachstörungen in der chronischen Phase ( Meinzer, 2016).
Die meisten Veröffentlichungen, wie auch von Lefaucheur (et al., 2017) bewertet, beschäftigen sich mit Stimulation und Rehabilitation in der chronischen Phase (> 3 Wochen nach Infarkt).
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neuroCademy Kurse werden von gut ausgebildeten und erfahrenen Wissenschaftlern, Dozenten und Therapeuten geleitet. Teilnehmer können mit verschiedenen Technologien – auch anderer Hersteller – praktisch üben. Es werden ausschließlich evidenzbasierte Theorien und Protokolle vorgestellt.
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neuroCademy Weiterbildungen und Workshops bis Ende 2017
3. – 6. Oktober 2017: Neurofeedback in ADHD and insomnia, Nijmegen (Netherlands), in Englisch weiterlesen >
6. – 7. Oktober 2017: Transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) in der klinischen Anwendung, Veitshöchheim, in Zusammenarbeit mit der HASOMED GmbH weiterlesen >
7. – 8. Oktober 2017: Neurofeedback mit langsamen kortikalen Potenzialen (SCP-Training) mit Dr. Edith Schneider, Landau/Pfalz weiterlesen >
19. – 20. Oktober 2017: rTMS for depression, OCD and new developments, Nijmegen (Niederlande), in Englisch weiterlesen >
13. Oktober 2017: Praktische Einbindung der Aktigraphie in den therapeutischen Alltag, München weiterlesen >
27. Oktober 2017: Neurofeedback der langsamen kortikalen Potentiale mit PD Dr. Ute Strehl, Zürich (Schweiz) weiterlesen >
27. – 28. Oktober 2017: Transcranial direct current stimulation (tDCS), Nijmegen (Niederlande), in Englisch weiterlesen >
11. – 12. November 2017: SCP-Neurofeedback - application and new developments (mit PD Dr. Ute Strehl), Sydney (Australien), in Englisch weiterlesen >
17. November 2017: SCP-Neurofeedback with THERA PRAX® – 1 day workshop, Sydney (Australien), in Englisch weiterlesen >
21. – 24. November 2017: Neurofeedback in ADHD and insomnia, München, in Englisch weiterlesen >
23. – 24. November 2017: Advanced Neurostimulation Techniques, Ilmenau (Deutschland), in Englisch weiterlesen >
29. – 30. November 2017: rTMS for depression, OCD and new developments, München, in Englisch weiterlesen >
1. Dezember 2017: Transcranial direct current stimulation (tDCS), München, in Englisch weiterlesen >
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neuroLink ist unsere wachsende Online-Community. Hier teilen wir die neuesten Publikationen und Informationen für Ärtze, Therapeuten und Wissenschaftler, die sich für die Neuromodulation interessieren.
Auf www.neurocaregroup.com erfahren Sie mehr.
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